EIN KONTINENT UNTER WAFFEN
Von 1672 bis 1678 hielt der Niederländisch-Französische Krieg Europa in Atem. Ludwig XIV., der König Frankreichs, begann ihn in der Hoffnung auf Eroberungen. Zahlreiche europäische Staaten – Schweden, England, Spanien, Österreich – standen sich bald gegenüber. Nachdem die französischen Truppen 1677 Freiburg erobert hatten, drangen sie weiter Richtung Österreich vor. Dabei stießen sie auch auf das Gebiet der neutral gebliebenen Markgrafschaft Baden-Durlach vor. In Badenweiler verlangten sie Aufnahme in die Burg – ansonsten würden sie diese verwüsten.
DAS ENDE DER BURG
Obwohl man den Franzosen die Burg geöffnet hatte, wurde sie letztendlich am 6. April 1678 zerstört. Der Befehlshaber François de Créquy verfolgte dabei die Taktik der verbrannten Erde: Beim Abzug sollte seinen Feinden nichts in die Hände fallen. Der am 10. August 1678 geschlossene Friede von Nimwegen und die anschließenden Verträge beendeten den Krieg – zu spät für die Burg Badenweiler. In den folgenden Jahren diente die Burgruine als Steinbruch. Die Bevölkerung der umliegenden Orte nutzte die Steine für den Wiederaufbau ihrer Häuser.
NEUES ERWACHEN
Schon kurze Zeit nach dem Ende der militärischen Bedeutung der mittelalterlichen Burg rückte die landschaftliche Schönheit in den Blickpunkt: In Badenweiler fand dieser Wechsel sehr früh und sehr schnell statt. Bereits ein halbes Jahrhundert nach ihrer Zerstörung wurde die Burgruine unter touristischen Aspekten betrachtet. Als Badenweiler sich zum internationalen Kurort entwickelte, geriet die Burgruine als „romantisch“ besonders in den Blick. Der Landesherr, Markgraf Karl Friedrich von Baden, leitete Maßnahmen zur Verschönerung von Burg und Ort Badenweiler ein. 1758 entstand die Nussbaumallee am Fuß des Burgberges. Eine erste Aussichtsterrasse wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut. 1862 kam der Treppenturm dazu, der die Schildmauer mit ihrem grandiosen Panorama erschließt.
Information
Auf Grund der geltenden Corona-Verordnungen bleibt die Burg Badenweiler vorerst weiterhin geschlossen.